Dez 172010
 

Das Ideal wäre, mit jemand zu leben und dabei die Kühnheit, die man durch das Abenteuer des Alleinlebens erst erreicht hat, zu erhalten und sogar zu harmonisieren. Und die Liebe, die könnte darin bestehen, daß der andere oder die andere wirklich wie aus der Tiefe der Zeiten zu einem reden kann – einem ins Gewissen redet, was es sein kann, zu zweit zu sein. Die Liebe sollte etwas sein, das ganz kühn macht und zugleich immer in Distanz bleibt. Damit meine ich nicht räumliche Entfernung, sondern eine Distanz, die dem anderen die Würde läßt. Liebe kann ich mir jedenfalls nur in dieser heroischen Distanz vorstellen – die auch eine Art Verehrung des einen für den anderen ist und gleichzeitig eine Art Strenge …

Autor: nach Peter Hanke aus Wunschloses Unglück